3×3: Österreichs Basketballer möchten Jahrhundertchance nutzen
Basketballer aus Österreich bei Olympia – lange klangen diese Worte wie ein schlechter Scherz. Der ÖBV konnte sich letztmals vor 44 Jahren für eine EM qualifizieren. Noch größere Turniere waren ohnehin unrealistisch. Doch in Tokio ist die Disziplin 3×3 erstmals olympisch, die früher Streetball hieß. Und hier können die Österreicher mit ihrem „Team Graz“ mit den besten Mannschaften der Welt mithalten. Dafür sorgen frühere Nationalspielspieler wie Fabricio Vay, Filip Krämer sowie Maritz Lanegger. Zuletzt wurde mit Serbien die Nummer der 1 der Welt geschlagen. Und auf diversen Turnieren hat Österreich ebenfalls bereits überzeugt. ÖBV-Präsident Gerald Martens sieht eine „Jahrhundertchance“.
Es gilt in Graz
Der ÖBV hat den 3×3-Bereich deshalb praktisch über Nacht professionalisiert. Die Nationalspieler sind beim Verband angestellt, trainieren zwei Mal täglich an der Wiener Sportuniversität und haben hierfür einen eigenen Trainer sowie Physiotherapeuten. Kein Bundesligist habe so gute Bedingungen wie die 3×3-Mannschaft, heißt es deshalb nicht ohne Stolz vom Verband. Die eigene Förderung soll ausgleichen, dass bei der Konkurrenz aus Serbien, den USA und Lettland ausnahmslos Profis am Ball sind, die 3×3-Meisterschaften mit Vereinen spielen. Um diese in Österreich einzuführen, reiche weder die Zeit noch das Geld, so Martens: „Das geht sich nicht mehr aus.“
Dafür tritt Österreich in der Olympia-Qualifikation mit Heimvorteil an. Das Turnier findet in Graz statt. Hier geht es in der Gruppe D gegen Kanada, die Niederlande, Kroatien und Lettland. Die beiden besten Teams finden den Weg ins Viertelfinale. Ein Ticket für Olympia erhält, wer unter die besten 3 kommt. Kapitän Lanegger sieht seine Mannschaft „nicht als Favoriten, aber wir haben eine Chance.“ Die Frauen spielen ebenfalls in Graz um Olympia. Sie müssen sich in ihrer Gruppe gegen die Schweiz, Italien, Taiwan und Spanien behaupten.