ABL: Klubs sehen Liga am Scheideweg
Seit einigen Wochen läuft der Liga-Betrieb in der Admira Basketball Bundesliga (ABL) wieder. Viele Klubs gehen der neuen Spielzeit mit gemischten Gefühlen entgegen, wie „der Standard“ berichtet. Fast 50 Spieler wurden von den Klubs neu verpflichtet – und nicht, weil es sich um Verstärkungen handeln würde. Die Teams konnten nur das bisherige Personal nicht weiterverpflichten, weil es zu teuer war. Im Basketball sind Kurzzeit-Verträge deshalb Gang und Gebe. Man sehe „an den vielen Wechseln“, beklagt so beispielsweise Matthias Zollner von den Güssing Knights, dass der Basketball in Österreich nicht den Stellenwert anderer Sportarten habe. Er gehört dabei noch zu den Privilegierten – schließlich ist Zollner einer von gerade einmal vier Cheftrainern, die ihren Job behalten durften.
Güssing „im Umbruch“
Zollners Team ist allerdings ein passendes Beispiel für alle Vereine. Die Güssing Knights mussten zahlreiche neue Spieler verpflichten, weil es dem Verein schlicht an Geld fehlt. Fällige Spielergehälter an das alte Personal wurden immer noch nicht ausbezahlt. Dies bestätigte Klub-Obmann Reinhard Koch bei „Sky“. Es gebe immer wieder Verzögerungen, so der Verantwortliche im Gespräch mit dem TV-Sender. Die Spieler wüssten dies aber und „vertrauen mir“. Zwischen den Zeilen bestätigte Koch auch, dass es bei gleich fünf Legionären zu Auszahlungsproblemen gekommen ist.
Zollner appelliert an die Politik
Wie aber lässt sich die Situation ändern. Zollner sieht die Politik in der Pflicht. Basketball als Sport werde in Österreich „stiefmütterlich behandelt“. Die Kommunen müssten aktiv werden, so der Headcoach der Güssing Knights. Die Gemeinden müssten die Spielstätten ausbauen. Jene seien oft bloß Turnsäle und hätten mit modernen Multifunktionshallen „wenig zu tun“.
Zumindest müsste die österreichische Auswahl einfach erfolgreicher spielen. Diese sei das Zugpferd des Sports. Wäre die Basketball-Nationalmannschaft erfolgreicher, so würden die Medien insgesamt freundlicher berichten, was dem Sport einen Schub geben würde.
Zollner selbst könnte Österreich mittelfristig jedoch verlassen. Er wolle, so der 34-Jährige, als Coach die Spitze des europäischen Basketballs erklimmen. Mit den Knights wird dies wohl kaum gelingen – Zollner selbst hat einige Probleme benannt.